Achtsamkeitsqualitäten - MBSR

Das achtsame Gehen ist für mich insbesondere auch als informelle Praxis besonders alltagstauglich. Es kann unterwegs, auf der Arbeit im privaten Bereich regelmäßig praktiziert werden – ohne, dass es die Umgebung direkt wahrnehmen muss.
Ein großes Geschenk, welches mich mit Dankbarkeit erfüllt.

Selbstverantwortung

im Atemrhythmus das Wort Selbst – ver –antwortung wiederholend, in der Atempause „Selbst“ im Einatmen - „ver“ und im Ausatmen „antwortung“, in diesem Rhythmus achtsam Gehen, war und ist für mich einfach interessant und erhellend.

Nicht „Ich – Verantwortung“, nein sondern „Selbst – Verantwortung“.

Sich dem Selbst anvertrauend Gehen, aus der Atempause aus dem Raum des SEINS (spürbar insbesondere in den Fußen und im HARA) neu kommen lassen im Einatmen (spürbar insbesondere von den Fußen , die Körperrückseite hoch, zum Rücken und schließlich bis zum Scheitel) und schließlich im Ausatmen loslassen (spürbar insbesondere auf der Körpervorderseite, vom Kopf bis zu den Füßen und in die Erde hinein.

Für mich ist es besonders wichtig zu Erleben, das in der Übernahme von Verantwortung, wenn sie im Kontakt ist mit dem eigenen Selbst, ich mich entspannen kann und das die Kraft für die Selbstverantwortung nach dem Loslassen im Ausatmen einfach neu kommt.

Sich verantwortungsvoll dem eigenen Selbst anvertrauen und aus diesen Raum für sich SELBST, im DU und im WIR und für die Aufgaben, die ich übernehme da sein.

Dies erschließt sich mir, im meditativen Gehen – danke, das ich Gehen kann!!!

 

Nicht Beurteilen

im Atemrhythmus gehen, im Einatmen- „Nicht- und im Ausatmen Beurteilen „ innerlich wiederholend, wird mir mein ständig urteilende Geist präsent, entlarvt und wach wahrgenommen. Die Gewohnheiten meines Denkens, oft nicht hinterfragt, hinterfragt das achtsame Gehen und Stehen in seiner Einfachheit. Einfach gehen und mich wirklich sehen, so wie ich bin...sehr herausfordernd ist gerade das achtsame Gehen für mich...hier wird wieder deutlich, dass Meditation keine einfache Entspannungsübung ist, sondern eine intensive Auseinandersetzung mit allen Aspekten meiner Persönlichkeit.

Geduld

Im Atemrhythmus gehen, im Einatmen- „Ge- und im Ausatmen duld „ innerlich wiederholend, brachte mich schnell in Kontakt – in Kontakt mit meinen in diesem Moment unangenehmen Gefühlen von Traurigkeit und Ängsten. Geduld verlangsamte sofort mein Tempo, in einem Moment, wo ich vor lauter Ungeduld endlich Ergebnisse erhoffte...Langsamkeit, Geduld eröffnet den Raum des „JETZT“, ob angenehm oder unangenehm sehr direkt. Anschließend achtsam Stehen- innerlich Geduld wiederholend, wird mir insbesondere der erste Schritt bewusst, geduldig abwartend, bis der erste Schritt wirklich von Innen her kommt, im langsamen geduldigen Rhythmus. Geduld heißt für mich duldsam zu sein mit sich, insbesondere wenn der Geist erregt ist und im Widerstand mit dem was ist.

 

Anfängergeist

im Atemrhythmus gehen, das Wort Anfänger im Ein- und Geist im Ausatmen innerlich wiederholend, werde ich gewahr, wie meine Sinne mich die Tiefe des gegenwärtigen Moments erleben lassen, das spüren der Fuße, die Geräusche um mich herum, den Wind und auch die Augen nehmen diesen Augenblick erstaunt wahr – alles wie neu -

kein Augenblick gleicht dem anderen – der Geist öffnet sich dem gegenwärtigen Augenblick, neugierig und auch wieder nach innen spürend den gesamten Leib in seiner körperlich, geistig und seelischen Verfassung erlebend...mit der Achtsamkeitsqualität Anfänger-Geist zu gehen löst ein großes Staunen in mir aus

 

Vertrauen

im Atemrhythmus gehen, das Wort Vertrauen im Ein- und Ausatmen innerlich wiederholend, spüre ich das Gras , die Erde unter meinen Fußen. Die Erde lädt mich ein, begrüßt mich gerade zu liebevoll...ich bin angerührt...ich habe das Gefühl ich kann mich der Erde anvertrauen, werde von ihr beschenkt, sie schenkt mir Vertrauen in dem Raum des „Hier und Jetzt“ – es wird wieder deutlich, Zukunftsängste loslassen geht nur im „Hier und Jetzt“. Das Achtsame Gehen, die Erde schenkt mir Vertrauen, welches mein Kopf oft so verzweifelt versucht zu machen....was natürlich nicht geht. Die Erde hilft mir den Kopf loszulassen...mit dem SEIN wieder in Fühlung zu sein...Danke.

 

Nicht Greifen

im Atemrhythmus gehen, im Einatmen- „Nicht-„ und im Ausatmen „Greifen“ nehme ich zunächst meine Zehen wahr, die Greifen können, so wie mein Geist häufig greifen möchte, ein Ziel ergreifen, eine Situation festhalten. Nicht-Greifen vermittelt mir das Erreichen von Zielen durch das Loslassen der Ziele...wieder zu meinen Fußen, die Zehen achtsam spürend, in Bewegung sein, im Fluss sein...nach einiger Zeit kommt mir in den Sinn, dass das Unterbewusstsein das Wort „NICHT“ nicht versteht und gehe mit den Worten „im Fluss sein“, welche in diesem Moment den Gegenpol zum Greifen darstellen. Nicht-Greifen, im Fluss sein vermittelt mir das der Weg das Ziel ist, freudig, schwungvoll Schritt für Schritt die entspannten Füße insbesondere die Zehen wahrnehmend- die hier im Besonderen in der Vordergrund der Wahrnehmung treten....

Akzeptanz

im Atemrhythmus gehen, im Einatmen- „Akzep- und im Ausatmen tanz „ innerlich wiederholend, entfaltete seine losende annehmende Wirkung nicht sofort. Zu Beginn kam mir der Begriff Akzeptanz recht hart vor, so wie ich auch das Erleben kenne, innerlich hart zu sein, nicht annehmend, nicht akzeptierend was ist- gerne in den Widerstand gehend. Beim „walken“ wiederholte ich auch das Wort Akzeptanz...hier erlebte ich eine Veränderung-...ja, ja sagen zu meinem Rhythmus, zu meinem Weg...es eröffnete sich der Zugang zur Akzeptanz...beim nächsten achtsamen Gehen wurde deutlich, wenn ich akzeptiere was ist, dann wird es zum Tanz, ein Tanz der das Leben in seinem Fluss akzeptiert...erstaunlich was in den Worten in den Achtsamkeitsqualitäten steckt, wenn ich mit ihnen gehe.

 

Loslassen

Achtsam Stehen im Atemrhythmus das Wort Loslassen wiederholend spüre ich den Atem sehr deutlich, ich spüre wie das Loslassen mich entlastet Im Gehen, im Einatmen- „Los- und im Ausatmen lassen“ bemerke ich auch Ängste, Widerstände des Ichs, das Loslassen zuzulassen...langsam, langsam das Loslassen zulassen, die Gedanken, die Gefühle, die aktuellen Empfindungen...immer wieder von neuen wird mir deutlich wie das stirb und werde sich in jedem Augenblick vollzieht... und plötzlich kommen interessante Gedanken, Geräusche von außen...wahrnehmen und wieder loslassen...achtsam Stehen der Atem wird ruhiger, eine Stille spürbar, die sich im Gehen fortsetzt...ich bemerke ich hafte schon wieder an...loslassen, immer und immer wieder...loslassen verdichtet die Präsenz des JETZT.

Das achtsame Stehen und Gehen mit dem Wort Loslassen erlebe ich existentiell und als tiefe Möglichkeit mit der Wirklichkeit des zeitlichen sowie des zeitlosen SEINS in Fühlung zu kommen.

 

Dankbarkeit

Achtsam stehen und gehen mit dem Wort Dankbarkeit oder einfach DANKE ist die abschließende Übung zu den Achtsamkeitsqualitäten und erfüllt mich augenblicklich mit Dankbarkeit...die Fuße sind präsent...alle Zellen meiner Fußsohlen öffnen sich zum Boden, lächeln geradezu...innehalten achtsam stehen...der Brustraum, das Herz werden spürbar...das Stehen und Gehen ist berührend. Im Gehen erlebe ich ein tiefes berührt sein

Entschlossenheit
im Atemrhythmus gehen, im Einatmen- „Ent-- und im Ausatmen schlossenheit“ innerlich wiederholend, wird mir schnell die Ausgerichtetheit meiner Füße bewusst, klar gehend ohne Ziel. Das Wort Entschlossenheit erlebe als sehr kraftvoll....ein Entschluss, der ins Schloss fallt, den eigenen Weg zu gehen. Im achtsamen Stehen dauert es eine Weile, ich bleibe stehen, das Wort Entschlossenheit wiederholend, bis ich spüre das die Füße sich weiter verwurzeln und im Gegenzug wird die Aufrichtung bis zum Scheitel und darüber hinaus sehr präsent. Das erneute achtsame Gehen bekommt eine deutlichere Qualität, klar ausgerichtet und aufgerichtet, dabei ohne fixiertes Ziel. Insbesondere nehme ich die Körpervorderseite und hier den Bereich vom HARA zum Solarplexus bis zum Herzraum wahr. Ich habe das Gefühl, dass mir diese Praxis ermöglicht Ziele zu erreichen indem ich sie loslasse und entschlossen gehe in diesem Moment, in diesem Augenblick....sehr, sehr kraftvoll erlebe ich diese Praxis, eine Kraft die aus dem „Innersten“ kommt...

 

Lachen . . . Humor

Grundlos Lachen, welches ich im Lachyoga kennengelernt habe, ist für mich die Praxis, die „Alles „ transzendiert, mich von allem befreit, in dem Augenblick indem ich es praktiziere - Nun habe ich mit dem grundlosen Lachen im meditativen Gehen experimentiert.

Erfahrungen:
Schon im Achtsamen Stehen, war alles anderes wie sonst, ich hatte das Gefühl, das alle Zellen lachen – dann der erste Impuls gleichzeitig die formale Gehmeditation zu praktizieren – fühlte sich zunächst ungewohnt an – als ich meine Empfindungen in diesem Augenblick spürte teilten sie mir zweierlei mit -

Freiheit trifft Form;
die Freiheit des Lachens wurde ergänzt durch die klare Form des Gehens, wodurch sich die Präsens des Lachenserhöhte –

Form trifft Freiheit;
die formale Form des Gehens wurde gleichzeitig durchströmt von der Freude des Lachens. Ein für mich neuer Zugang das SEIN zu erleben, welcher von mir nicht weiter analysiert, sondern einfach gelebt werden will.

 

Schlussbemerkung

Das achtsame Gehen ist für mich insbesondere auch als informelle Praxis besonders alltagstauglich. Es kann unterwegs, auf der Arbeit im privaten Bereich regelmäßig praktiziert werden – ohne, dass es die Umgebung direkt wahrnehmen muss.
Ein großes Geschenk, welches mich mit Dankbarkeit erfüllt.

 

 

Geduld

geduldig sitzen
ohne Ziel
ohne Erwartungen
einfach da sein